Letztes Jahr habe ich ein Praktikum im österreichischen Kulturforum in New York gemacht.
Als ich mich dort damals beworben hatte, war mein Hauptaugenmerk, dass ich unbedingt ein paar Monate in meiner Traumstadt New York verbringen möchte. Natürlich hat mich Kunst & Kultur auch immer schon irgendwie fasziniert - aber so richtig verliebt in die Branche hab ich mich dann erst dort.
Irgendwie ist das dann wieder in den Hintergrund getreten, schließlich wartete zuhause ja mein "unglaublich, vernünftiges" BWL-Studium auf mich...
Doch die Faszination fürs Kulturleben lässt sich nicht verdrängen - ich versuche so oft wie möglich in tolle Konzerte zu gehen oder Ausstellungen und und und.... und jedesmal fasziniert es mich und macht mich unendlich glücklich...
Und als ich dann vor einer Woche mit meiner Mama in der Oper saß, war es mir plötzlich klar... ja zwischen meiner ganzen "Oh Gott was werde ich bloß wenn ich groß bin?"-"Warum um alles in der Welt studiere in BWL?"-Krise, war es plötzlich glasklar, ich möchte gern im Kulturbereich arbeiten.
Endlich mal ein Traum wo Wien ein ganz und gar nicht schlechter Standort dafür ist - weil auch wenn man viel über Wien meckern kann - im Bereich Kunst & Kultur hat es ja wirklich viel vorzuweisen.
Vielleicht ist da das doofe BWL Studium da gar nicht so schlecht - schließlich steckt im Wort Kulturmanagement - ja auch das Wort Management ;)
Und seit Gestern bin ich offiziell Mitbeleger-Studentin an der Musikuni am Institut für Kulturmanagement. Mal schauen wo mich der Weg hinführt... in die tollen Konzerthäuser und Museen - oder beschließe ich in 3 Jahren, dass ich doch lieber Tiefseetaucherin werden möchte?! Man weiß es nicht - es bleibt spannend - auf jedenfall ist es ein unglaublich schön etwas gefunden zu haben, dass einen so richtig begeistert :)
Begeistert hat mich gestern auch das Konzert des Barcelona Symphony Orchestra im Wiener Konzerthaus. Ich kann gar nicht glauben, wie viele schöne Konzertsäle es in Wien gibt, in denen ich bis jetzt noch gar nicht war. Auf dem Programm gestern stand "Catalonia. Tondichtung für Orchester (1899)" - von Isaac Albéniz, "Concierto d'Aranjuez für Gitarre und Orchester (1938/39)" - von Joaquin Rodrigo - und dann noch "Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64 (1888)" - von Peter I. Tschaikowsky.
Besonders gut gefallen hat mir Concierto d'Aranjuez! Und ich habe mich verliebt!!! In Juan Manuel Cañizares - also jetzt vielleicht gar nicht in ihn - schließlich habe ich ihn nicht mal richtig gesehen (böse großköpfige Frauen in den Reihen vor mir) - aber wenn ein Mann dich bloß mit seiner Gitarre schon ganz huschi-wuschi im Kopf machen kann, dann kann er nicht so schlecht sein.
http://www.jmcanizares.com/ |
Aber wer weiß - im nächsten Semester werde ich ja auch ein Wenig Zeit an der Musikuni verbringen ;)
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja bei Juan Manuel Cañizares *seufz*
Ich könnte ihm stundenlang zu hören!!!
Aber auch Tschaikowsky (leider ohne Juan) war wirklich wunderschön.
Auch die 2 Stücke, die noch zusätzlich zum Programm gespielt wurden, haben mir sehr gut gefallen.
Ich mag das wenn bei Konzerten wenn meine Gedanken beginnen irgendwie auf Reise zu gehen - und die Musik auf erstaunliche Art und Weise Emotionen in mir erzeugt, so dass man fast weinen könnte - sei es vor Glück, weil es grad so wunderschön ist oder aus Traurigkeit, weil es grad eben unglaublich traurig ist.
Und dann dieser Moment wo man da sitzt in einem prunkvollen Konzertsaal - und bei allem was vielleicht im Leben immer wieder so schief geht - ist die Welt plötzlich in Ordnung. Ich kann euch gar nicht sagen wie wunderschön dieses Gefühl ist :)
Love,
jb
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