Dienstag, 10. Juni 2014

4 Monate in Rom - one to go!


4 Monate lebe ich nun schon in Rom - und genau heute in einem Monat bin ich schon wieder zurück in Wien!
Ich muss zugeben ein komisches Gefühl! Einerseits freue ich mich riesig auf Wien - auf meine Familie, meine Freunde meine eigene Wohnung (oh Gott ich hätte nie gedacht dass mich der Gedanke daran Wäsche waschen zu können wenn man will, oder ein Klo ganz für sich allein zu haben soooo glücklich machen kann *gggg*)…. und doch mag ich auch nicht weg…. irgendwie habe ich mich an das hier doch schon gewöhnt… zwar ist bis heute noch immer nicht der Moment gekommen wo ich sagen kann "JAAAA ROM IST MEINE STADT" - obwohl es eine wirklich tolle und wunderschöne Stadt ist!
Dennoch ist es ja doch schon irgendwie auch mein Zuhause!
Für mich ist es irgendwie auch aufregend, weil ich aus diversen Gründen nicht mehr in das Leben zurück kehre aus dem ich damals im Februar weggeflogen bin - vieles hat sich geändert und viele Veränderungen stehen mir wohl noch bevor… und ich sehe dem neuen Lebensabschnitt mit großer Vorfreude und gleichzeitig mit vor Angst vollen Hosen entgegen ;)
Dinge sind passiert, die das Leben nicht mehr gleich lassen sein können, manche Menschen haben ihre Rolle geändert, neue sind in mein Leben getreten, dann gibt es noch die Armee an Menschen auf die Verlass ist egal ob ich in Wien, Rom oder New York bin und für die ich sehr dankbar bin…..  mein Studium ist nach diesem Semester ENDLICH beendet, Job finden, in Wien bleiben oder doch wieder weg gehen? Oder was will ich eigentlich? Wer bin ich eigentlich?
Und bei aller Pasta, Vino Rosso und Aperitivo, die ich hier auch zu mir nehme, kann das Wienerin sein doch nicht ganz durch Dolce Vita ersetzt werden.
Da erwische ich mich wieder in der Villa Borghese bei strahlendem Sonnenschein, wie ich mich in meinen First-World-Problems wälze und mich freue dabei alles ein bissal oarsch zu finden…und ordentlich zu raunzen - ich muss meine Bachelorarbeit fertig machen, Lernen sollt ich ja eigentlich auch für meine Prüfung,… und eigentlich sollt ich ja auch schon einen Job suchen… aber gleichzeitig will ich doch eigentlich nur braun werden und das Leben genießen, aber dazu ist es ja sowieso schon viel zu heiß…..- nachdem niemand ausser dem benachbarten Eichhörnchen da ist, der mir zuhören würde, muss die Family per Whatsapp dran glauben…
Irgendwann formt sich in meinem Kopf die Frage ob man mich zwar aus Wien rausholen kann, aber Wien niemals ganz aus mir?!
Oder sind diese Existenzängste, Furcht vor dem Unbekannten, ein gewisses Maß an Unzufriedenheit,  das Gefühl man könne einerseits die Welt erobern aber andererseits würde man wenn man noch mal die Wahl bekommen würde, einfach im Sandkasten sitzen bleiben bzw. sich Dreirad und Bauklötze kaufen um nochmal von ganz von vorne anzufangen? - sind diese Dinge wirklich typisch Wienerisch? Das niemals ganz zufrieden sein obwohl man sowieso im Paradies lebt?
Oder sind das einfach die Zwangsneurosen unserer heutigen Gesellschaft? Die Leiden der so genannten Generation Maybe? Oder einfach die Nebenwirkung all' der zahlreichen Chancen und Möglichkeiten, die man halt heute so hat?! Oder um bei der Wienerin in mir zu bleiben - ein Boscha, den wir ALLE haben weils uns einfach viel zu gut geht?
Meine Mitbewohnerin hat mich heute gefragt "Ma che cosa vuoi fare da grande?" (Und was willst du machen wenn du groß bist?) - und ich konnte nur antworten "Ma non voglio essere grande" (Ich will nicht groß sein!).
Und da meldet sich die kleine Italienerin in mir wieder zurück und lacht mich lautstark aus - dass ich mir das Leben so schwer mache "Tranquilla"(bleib ruhig), flüstert  mir die kleine Giulia in mir zu - "Tutto a posto (alles in Ordnung) - la vita è bella (das Leben ist schön!) - che sarà sarà (na gut das wissen meine Leser, die ALLE eine Vorliebe für italienische Schlager haben aber *ggg*).
Und so beschließ ich das zu tun wo sich die kleine Julia und die kleine Giulia gut verstehen - ich schenk mir ein Glas Rotwein ein - beschließ, dass eh nicht alles so oarsch und schwierig ist wie ich immer glaube ist sondern das Leben molto molto bella ist - vielleicht sollt ich da einfach nur öfter auf die kleine Giulia hören und mir nicht so viel scheißen ;)
In diesem Sinne sauge ich noch einen Monat das Dolce Vita noch auf und infiziere euch dann damit! ;)
Damit wir alle gemeinsam unser Leben genießen können und Spaß haben, selbst wenn mal alles ein bissal oarsch ist ;)


Bussi & Baci

:)